Gefangenenschreiben und Kneipe

Zum Ende des Jahres hin spüren Gefangene die Isolation von der Außenwelt oft nochmal besonders. Wir wollen diese Isolation gemeinsam durchbrechen und ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind.

Am Freitag den 23.12. wollen wir gemeinsam im Projekt 31 einen schönen Abend bei Punsch und Snacks verbringen.

Wir haben alles da – Stifte, Postkarten, Adressen. Wenn ihr noch nie Briefe in den Knast geschickt habt, es aber gerne mal ausprobieren wollt, ist der Abend der richtige Rahmen dafür. Wir können uns darüber austauschen was wir schreiben und wie das funktioniert.

Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!
Niemand wird allein gelassen – bis alle frei sind!

Prison demolition – talk and discussion with Ella

Am 11.12.2022 wollen wir gemeinsam mit Ella in lockerem Rahmen über Knast, die Abschaffung von Knästen und über das, was passiert ist reden und diskutieren.

Ella war als “Unbekannte Person 1” circa 1 Jahr und 5 Monate wegen ihrer Beteiligung an den Protesten gegen die Rodung des Dannenröder Waldes in Haft. Weitere Infos gibt es hier. Ella wurde vorgeworfen, bei der Räumung eine abwehrende Beinbewegung in Richtung eines Beamten gemacht zu haben, als er Ella in 15 Metern Höhe auf einem Baum packte und in die Tiefe zu ziehen versuchte. Obwohl die Bewegung den Beamten nicht berührte, wurde Ella in erster Instanz zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, was in zweiter Instanz auf ein Jahr und neun Monate reduziert wurde. Die absurden Anklagekonstruktionen und die hohen Urteile, mit denen ganz offensichtlich die Klimabewegung eingeschüchtert werden sollte, stießen auf breite Empörung und wurden mit einer starken und vielfältigen Solidaritätskampagne beantwortet.

Die Veranstaltung wird auf englisch sein.

Sonntag 11.12.2022
19.00 Uhr
Projekt 31, an den Rampen 31, Nürnberg

Knastdemo zum Tag der politischen Gefangenen – Bayreuth

Im Rahmen des Tages der politischen Gefangenen demonstrierten wir heute auch in Bayreuth, um Freiheit für unseren Freund und Genossen Jan zu fordern, der seit über einem halben Jahr in der JVA Bayreuth inhaftiert ist.

Wie auch allen anderen Gefangenen ist er dort menschenunwürdigen Verhältnissen ausgesetzt, wie doppelt vergitterten Knast Fenster oder unzureichender medizinischer Versorgung.

Jan wird zusätzlich wegen seiner politischen Einstellung drangsaliert. So wird er alle paar Monate auf verschiedene Trakte verlegt, dabei entsteht der Eindruck, dass gezielt dagegen vorgegangen wird, dass er sich mit anderen Gefangenen vernetzt und sich eine Kultur gegenseitiger Hilfe unter den Gefangenen bildet.

Wegen dieser Missstände und der sozialen Isolation, denen die Gefangenen tagtäglich ausgesetzt sind, waren wir heute auf der Straße. Unser lautstarker Ausdruck hallte immer wieder über die  Knastmauern und wurde durch die Gefangenen mit Jubeln, Klatschen und Pfeifen honoriert.

Heute war ein guter Tag. Doch darauf ruhen wir uns nicht aus, wir kämpfen solange weiter bis wir Jan wieder in unserer Mitte haben!!

Veganes Essen für Alle

Wie jeden 2. Dienstag im Monat kochen wir auch heute die VAPCA im Projekt 31.

Heute gibt’s türkischen Reis mit Kichererbsen-Bohneneintopf.

Aufgrund der aktuellen Corona Situation wird die VAPCA nur draußen, dafür aber mit Lagerfeuer stattfinden.

Zudem gibt es auf unserem Infotisch auch wieder neue, interessante Magazine wie das Protestmagazin Bella Ciao, das Boykott Magazin, welches super gute Beiträge zur Kritischen Männlichkeit liefert und das Magazin Wiederstand nach dem Fall mit Impulsen für einen kollektiven Umgang mit sexualisierter Gewalt.

Wie immer gibt’s auch Postkarten und Briefmaterial, damit ihr Jan schreiben könnt!

Solidarität und Kraft für die Betroffenen

TW: Im folgenden Text geht es um sexualisierte Gewalt

 

Wir als Auf der Suche erklären unsere uneingeschränkte Solidarität mit den Betroffenen der sexualisierten Gewalt durch Johannes Domhöver („Jojo“, „Hannes“). 

(Outing: https://de.indymedia.org/node/156448 / https://de.indymedia.org/node/156794 CW: sexualisierte Gewalt)

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Ob Nürnberg, bundesweit oder international – United against repression! Freiheit für Jan!

Der jüngste Jamnitzer-Prozess gegen unsere beiden Genossen ist nun abgeschlossen. Während einer der Angeklagten im Berufungsprozess Anfang Februar eine Geldstrafe und 10 Monate Knaststrafe auf 3 Jahre Bewährung bekommen hat, wurde vom anderen Angeklagten in Revision gegangen. Die Revision wurde nun vom Oberlandesgericht München abgelehnt, somit wird eine Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten rechtskräftig.

Zur Erinnerung: Der Jamnitzer Platz in Nürnberg ist ein Ort, wo sich die Widersprüche und Konflikte besonders stark zeigen, die der Gentrifizierungsprozess im Viertel mit sich bringt. Kontrollen und Schikanen durch die Polizei stehen dort auf der Tagesordnung. Zum Prozess kam es, nachdem sich nach einer weiteren Polizeimaßnahme spontan eine Menschenmenge solidarisiert hatte und sich die Cops daraufhin zurückziehen musste.

Einem der Angeklagten wurde Rädelsführerschaft, dem Anderen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung vorgeworfen. Seitens Staatsanwaltschaft, Staatsschutz und Polizei wurde der Prozess höchst politisch geführt. Ein klarer Verurteilungswille wurde mitunter dadurch deutlich, dass einer der Angeklagten an besagtem Abend nicht mal vor Ort war. Dafür gab es einen glaubwürdigen Zeugen, doch dies hielt die Justiz nicht davon ab, ein hartes Urteil zu sprechen. Zwei Schuldige mussten her, an denen ein Exempel statuiert werden konnte.

Dieser Fall steht exemplarisch für eine Entwicklung, die sich weltweit abzeichnet: Linke Aktivist*innen werden kriminalisiert und müssen mit Repression rechnen, allein weil sie die bestehenden Verhältnisse ankreiden und sich für eine befreite Gesellschaft einsetzen. Dabei kommen teils absurde Mittel und immer repressivere Methoden zum Einsatz. Lina in Leipzig wird im Heli abgeholt, 1. Mai-Demos auf der ganzen Welt werden brutal aufgelöst, in Kolumbien wird auf Demonstrierende geschossen. Der Staat scheut keine Mittel, die bestehende Ordnung aufrecht- und linke und emanzipatorische Proteste kleinzuhalten.

Unsere Antwort auf diese besorgniserregenden Entwicklungen war, ist und bleibt unsere uneingeschränkte Solidarität mit allen Kämpfen und Kämpfenden gegen die rassistische und sexistische Klassengesellschaft. Nur mit vereinten Kräften können wir diesen überwinden und gemeinsam werden wir unsere Wut auf die Straße tragen. Denn wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen weiterhin solidarisch füreinander ein – jetzt erstrecht!

Kommt mit uns zusammen auf die Straße – gegen jede Form von Herrschaft und Unterdrückung und für eine Welt, in der wir alle gewaltfrei leben können!

Feuer und Flamme dem Knastsystem!
Weg mit Staat und Polizei!
Freiheit für Jan und alle Anderen!