1.Mai. – Care-Revolution jetzt! Grenzenlose feministische Solidarität!

 

Der 1.Mai dieses Jahr ist ganz anders als sonst. Die Sojasteak Versorgung haben wir ja die letzten Tage schon geklärt (danke nochmal!), aber heute geht’s darum aktiv zu werden.
Lasst uns aufbrechen zu lila Aktionen!

„Denn gerade verschärft sich nur, was bereits vorher Normalität war. Die schlecht oder unterbezahlte Sorgearbeit wird in der Krise wie zuvor hauptsächlich von FLINT (Frauen*, Lesben, inter, nicht-binären und trans Personen) geleistet. Erst jetzt wird plötzlich begriffen, dass eine Gesellschaft ohne diese Tätigkeiten (Pflege von Kranken, Alten und Kindern, Kochen und die Arbeit in den Supermärkten) keine Gesellschaft mehr wäre. Neben dieser doppelten Ausbeutung, von welcher Frauen* im Kapitalismus längst vorher betroffen waren, verschärft sich die Gewalt in den „eigenen vier Wänden“ für die, deren Haus auch schon vor der Krise kein sicherer Ort für sie war. Wie sollen sich die geflüchteten Frauen*, Queers und Kinder in den Lagern gegen das Virus, die patriarchale Gewalt und die staatliche Repression schützen, wenn Abschottung an den Grenzzäunen jegliche Solidarität unmöglich zu machen scheint?

FLINT auf der ganzen Welt werden die leidtragenden sein und die Folgen mit am stärksten spüren, wenn nun sogenannte „Exit Strategien“ zugunsten der Wirtschaft und des Kapitals auf dem Rücken unserer aller Gesundheit diskutiert und eingeleitet werden sollen. “
-Auszug aus dem Aufruf von Feministischer Streik Nürnberg und 8. März Bündnis Nürnberg

Also lasst uns heute rausgehen für die Aufwertung und Umverteilung von Care-Arbeit! Gegen patriarchale Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung! Für die Evakuierung der Geflüchteten aus den Lagern!

Passt aufeinander auf

Aufruf zum 1. Mai vom 8. März Bündnis und FLINT* Kommittee für einen feministischen Streik

Auch wenn wir in diesem Jahr zum 1. Mai nicht wie gewohnt Arm in Arm eingehakt auf die Straße gehen können, zeigt uns die gesellschaftliche Krise und ihr Umgang mit der Corona Pandemie auf, wofür es am 1. Mai nach wie vor zu kämpfen gilt.

Denn gerade verschärft sich nur, was bereits vorher Normalität war. Die schlecht oder unterbezahlte Sorgearbeit wird in der Krise wie zuvor hauptsächlich von FLINT (Frauen*, Lesben, inter, nicht-binären und trans Personen) geleistet. Erst jetzt wird plötzlich begriffen, dass eine Gesellschaft ohne diese Tätigkeiten (Pflege von Kranken, Alten und Kindern, Kochen und die Arbeit in den Supermärkten) keine Gesellschaft mehr wäre. Neben dieser doppelten Ausbeutung, von welcher Frauen* im Kapitalismus längst vorher betroffen waren, verschärft sich die Gewalt in den „eigenen vier Wänden“ für die, deren Haus auch schon vor der Krise kein sicherer Ort für sie war. Wie sollen sich die geflüchteten Frauen*, Queers und Kinder in den Lagern gegen das Virus, die patriarchale Gewalt und die staatliche Repression schützen, wenn Abschottung an den Grenzzäunen jegliche Solidarität unmöglich zu machen scheint?

FLINT auf der ganzen Welt werden die leidtragenden sein und die Folgen mit am stärksten spüren, wenn nun sogenannte „Exit Strategien“ zugunsten der Wirtschaft und des Kapitals auf dem Rücken unserer aller Gesundheit diskutiert und eingeleitet werden sollen.

Unsere Wut, unseren Standpunkt und unsere Forderungen werden wir der Öffentlichkeit auch nach dem 8. März nicht vorenthalten! Die Corona Krise zeigt uns: Jetzt erst recht – wir streiken nicht für ein Zurück zur Normalität, denn die Normalität war das Problem.

Als 8. März Bündnis Nürnberg rufen wir gemeinsam mit dem FLINT* Komitee für einen feministischen Streik Nürnberg dazu auf, den Kampftag der Arbeiter*innenklasse am 1. Mai mit kontakt- und ansteckungsfreien feministischen lila Aktionen zu begehen.

Wir als FLINT* Personen kämpfen und streiken an diesem Tag für die längst überfällige Aufwertung, Anerkennung und gerechte Bezahlung von allen Tätigkeiten im Pflege-, Gesundheits-, Sorge- und Versorgungsbereich! Wir warnen davor, die Interessen des Kapitals vor den Schutz unserer Gesundheit zu stellen! Wir kämpfen gegen patriarchale Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung während und nach, wie vor dieser Krise! Wir kämpfen für eine weltweite Care Revolution!

Also bastelt und malt, druckt die Sprechblasen aus und bringt sie mit euren Forderungen gefüllt im öffentlichen Raum und entlang der Demo Route an, holt die lila Shirts, die lila Fahnen und die lila Farbe – formulieren wir unsere Forderungen und beteiligen wir uns – jede* auf ihre* Art und nach ihren* Möglichkeiten – ohne Kontakt und Ansteckungsgefahr – raus zu lila Aktionen auf der diesmal andersartigen Demo zum revolutionären 1. Mai in Nürnberg 2020.

Schickt uns Bilder von euren Aktionen, veröffentlicht sie mit dem Hashtag #1Mai_feministisch Wenn wir schon nicht gemeinsam auf einer Demo unsere Forderungen und Parolen rufen können, so wollen wir durch die Sprechblasen unseren Protest laut bzw. sichtbar werden lassen.

Eine altehrwürdige Burschéschaft erhebt sich

Vulgaria Entstehung (seit 1969 auf Facebook)

161 v. Chr., dessen Existenz wir anzweifeln, begaben sich unsere Urururbursché* auf den Weg zum Orakel von Vulvä, verweilten durch das queerarchische Schicksal gefügt jedoch an einer Quelle betörender Säfte, die ihnen die Vision eingaben.
Es sprach eine gigantische Vulva zu ihnen und warnte sie vor den dunklen Zeiten, die ihnen bevorstehen würden, da Lustfeindlichkeit und Patriarchat gestärkt durch neue Weltreligionen sich ausbreiten würden. Dies war der Gründungsmoment der Vulgaria.

Es folgten Jahre der Dunkelheit bis eines Tages ein Licht am Himmel die Ankunft der Einwohnenden des Planeten Utera ankündigte, wo Patriarchat und Unterdrückung schon lange der Vergangenheit angehörten. Gekommen, um ihre Kornfeldbotschaften zu erklären waren die Bursché* die einzig würdigen und so hörten sie, zu dem Kornfeld geführt, ein manigfaltiges Vibrieren in der Dunkelheit und ihnen ward verkündet : Lustextase statt dunkler Macker-Phase!

So gingen sie mit dem ihnen gegebenen Lustspielzeugen von dannen, um die Botschaft zu erkunden. Es folgen Jahre, in denen die Geschichtsschreibung schweigt. Es liegt nur ein kleines Summen in der Luft.

1312 nahm die Vulgaria schießlich das erste Mal am Nürnberger Convent Teil um die Traditionen und Verheißungen des Queerarchats zu zelebrieren.
Dass am selbigen 3. Advent nun seit geraumer Zeit Patriarchen den Tag nutzen, um sich in rechten und faschistischen Strukturen zu vernetzen und zu bestätigen ist uns natürlich zu wider.

Diese sehr verwirrten Geschlechtsfixierten sind außerdem einer Verwechslung des Wortes Burschenschaft aufgesessen, da ja allumhin bekannt ist, dass es sich aus dem alt-mandarin ableitet. Bùshì steht für die Ablehnung und so ist das Wort Burschenschaft eine Entlehnung ins deutsche und bedeutet soviel wie die Ablehnung des Konstruktes Geschlecht.

Auch haben sie unsere Tradition der konsensuell schlagenden Burschenschaft merkwürdig adaptiert. Nun, wir wissen schließlich, dass das Spanking seit jeher ausschließlich unter jenen Bursché* geschieht, welche daran Lust empfinden und nicht alle „Burschen“ zum mit großen Zahnstochern herumfuchteln genötigt werden, wie es heutzutage viele der Pseudoburschenschaften praktizieren.

Gegen das Cis-tem – lang lebe das Queerarchat! Heil dem ewigen Seepferd!

10.12.2019 || 19:00 Uhr || Vortrag zu Theoretische Arbeit und Geschlecht + Release FemZine

Vortrag + Release des feministischen Zines „Du streikst wie ein Mädchen“ von Auf der Suche – Anarchistische Gruppe Nürnberg

Im Projekt 31 (An den Rampen 31)

19.00 Uhr Essen
20:00 Uhr Vortrag

+ Specials

Vortrag: „Theoretische Arbeit und Geschlechterverhältnis“

Die Referent*in geht der Frage nach wieso das Geschlechterverhältnis so unausgewogen ist, wenn es um theoretische Arbeit geht. Sei es in der Uni, bei Vorträgen und Diskussion oder beim Lesekreis. Was hemmt Frauen* daran sich in die theoretische Arbeit zu stürzen? Wieso brauchen wir überhaupt Theorie? Welche Probleme gibt es vielleicht von Seiten der Theorie selbst? Und was hat das alles mit Reproduktions- und Produktionsspähre und dem Subjekt -Objekt – Verhältnis zu tun?
Aus einer theoretisch-praktischen Perspektive wird sich diesen
Phänomenen und Fragen genähert, „mensplaining“ und „hepeating“ erklärt und im Anschluss daran können praktische Vorschläge für die Verbesserung der Situation diskutiert werden. Der Vortrag versteht sich als Teil der feministischen Theoriebildung und möchte vor allem Frauen* ermutigen sich kritisch mit Theorie auseinanderzusetzen.

Frauen*/Männer* steht für all jene, die sich in diesen Kategorien
verorten und/oder die in solche gesteckt werden.

Aktionen gegen den antifeministischen „Deutschen Genderkongress“

„Deutschen Genderkongress platt machen“ | „Kurze Röcke fette Bässe – Männerrechtler auf die Fresse“ | „Antifeminismus wegstreiken“

Zur Begleitung des Rahmenprogramms des deutschen Genderkongresses hatte sich Nürnberg ein bisschen in Schale geworfen!

Als besonderes Schmankerl zum deutschen Genderkongress ist deren Pressemitteilung im Nachgang zu erwähnen. So steht da, es „demonstrierten Rechtsradikale gegen den Genderkongress auf dem nahegelegenen Hauptmarkt und skandierten „Heimchen an den Herd! Nieder mit dem Genderkongress!“ “ und weiter: „Parallel zur Veranstaltung versammelte sich die rechtsgerichtete extremistische Gruppe „Anarchie Nürnberg“ auf dem nahegelegenen Hauptmarkt und erzeugten mit Verleumdungen und Einschüchterungen ein Klima des Terrors.“

So, wenn wir alle fertig geschmunzelt haben – vielen Dank an alle, die mit auf der Straße waren um sich gegen den antifeministischen deutschen Genderkongress zu stellen!

 

02.11.2019 || 12:00 Uhr || Antifeministischen deutschen Genderkongress platt machen!

02.11.2019 // 12:00 – 15:00 Uhr // Königstraße

Achtet auf Ankündigungen! Seid kreativ! Widerstand ist vielfältig!

Antifeminismus für Chancengleichheit?

Zum „Deutschen Genderkongress“.

„Unter Gender wurde bisher nur Frauenpolitik verstanden. Jedoch erleiden heute primär Männer, Väter und Jungen massive Benachteiligungen in Deutschland.“¹ Diese dort im Folgenden nicht näher begründete Behauptung findet sich auf der Website des sogenannten „Deutschen Genderkongresses“, der vom 1.-3. November 2019 bereits zum dritten Mal in Nürnberg stattfindet. Dieser Kongress hat es sich nach eigener Aussage zur Aufgabe gemacht, „Geschlechterpolitik […] in einem ganzheitlichen Sinne [zu interpretieren]“² : Nicht nur um die Diskriminierung von Frauen soll es nach Meinung der Veranstalter gehen, sondern um alle Geschlechter. Das klingt gut. Die Behauptung der Veranstalter, für „Chancengleichheit für Männer und Frauen in allen Lebensbereichen“² zu stehen, klingt nobel und ganz und gar nicht nach frauenhassenden Rechten und homo- und transsexuellenfeindlichen Konservativen. Um eben so ein Milieu handelt es sich aber beim sogenannten Genderkongress.
Die Veranstalter und die Verbände und Initiativen, auf deren Arbeit der Kongress nach deren Aussage³ inhaltlich basiert, sind zum größten Teil der sogenannten „Männerrechtsbewegung“ zuzuordnen und stehen teilweise (extrem) rechten sowie christlich-fundamentalischischen Kreisen nahe. So ist es auch nicht erstaunlich, dass sich unter den angekündigten Referenten auch Autoren finden, die beispielsweise in rechten Verlagen wie dem Manuscriptum Verlag (u.a. Jürgen Elsässer, Björn Höcke und Alexander Gauland) publizierten, und unter den auf der Kongress-Website aufgeführten Verbänden und Initiativen auch die sogenannte „Demo für Alle“, die sich u.a. dem Kampf gegen eine angebliche „Indoktrination der Kinder […], z.B. durch Infragestellung der natürlichen Geschlechter und Familienbilder“⁴ verschrieben hat – also dem Krieg gegen alles, was Kindern zu vermitteln versucht, dass es z.B. auch Menschen gibt, die nicht-heterosexuell begehren.
In der wahnhaften Weltsicht dieser Menschen haben liberale feministische Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte dazu geführt, dass es heute vorrangig Männer und Jungen sind, die „massive Benachteiligungen“ erfahren – die Medien und Politik aber überwiegend (absichtsvoll, wie es scheinen muss) ignorieren¹ . So ist auf der Website des Kongresses beispielsweise von einer sehr viel höheren Selbstmordrate unter Männern, schweren Arbeitsunfällen, von denen hauptsächlich Männer betroffen sind, und von zu 90% männlichen Obdachlosen die Rede¹ . Und tatsächlich stimmt zum Teil auch, was da steht: Männer begehen öfter Suizid als Frauen, sind öfter von schweren Arbeitsunfällen betroffen und es sind ebenso hauptsächlich Männer, die obdachlos sind. Für die Männerrechtsbewegten sind diese Tatsachen aber nicht auf eine patriarchale Zweigeschlechtlichkeit zurückzuführen, die Frauen nicht als Subjekte anerkennen mag und ihnen daher eine gesellschaftlich passive Rolle zuweist, während von Männern erwartet wird, „Versorger“ und „Beschützer“ zu sein und dabei nur keine Schwäche zu zeigen. Vielmehr wittern sie hinter all den Zurichtungen, denen Männer ohne Frage ausgesetzt sind, eine Art feministische Verschwörung gegen den Mann. Sie fantasieren sich ein ihn unterdrückendes „Feminat“ herbei, weil für sie Emanzipationsbestrebungen von Frauen, Homo- und Transsexuellen ein Verbrechen sind und Unterdrückung bedeuten. Diese Zumutung können und wollen sie nicht aushalten und sehnen sich deshalb eine Welt herbei, wie sie früher (vermeintlich) einmal war: mit Frauen hinter dem Herd und Männern als alleinigen Versorgern der Familie, ohne nervige Nestbeschmutzerinnen und aufbegehrende Schwule, Lesben und Transleute. Die eigene Frauen-, Homo- und Transsexuellenfeindlichkeit sowie das paranoid-verschwörungstheoretische Weltbild sollen dann kaschiert werden, indem man sich selbst (d.h. die vermeintlich unterdrückten Männer und Jungen) als Opfer inszeniert.
Die Veranstalter des Genderkongresses behaupten, ein Leben frei von Diskriminierung zu wollen. Letztendlich steckt hinter all den noblen Bekenntnissen zur „Chancengleichheit“ der Geschlechter aber nur eins: eine durch und durch antiemanzipatorische und frauenfeindliche Veranstaltung, die von allen, denen tatsächlich etwas an einem Ende patriarchaler Zumutungen liegt, als solche erkannt und aufs Schärfste kritisiert werden muss.

¹ https://www.genderkongress.org/ziel/
² https://www.genderkongress.org/
³ https://www.genderkongress.org/verbände/
https://demofueralle.blog/eine-seite/wer-wir-sind/

Eindrücke vom lila Block auf der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße!“

 
Gemeinsam mit der Interventionistischen Linken Nürnberg haben wir zum Lila Block auf der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße! Für eine linke Offensive!“ aufgerufen.
 
Wir durften Teil eines solidarischen und ausdrucksstarken feministischen Blocks sein um unsere Inhalte auf die Straße zu transportieren. Da Frauen* und Queers von den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen besonders schlimm betroffen sind gilt es gerade jetzt, der patriarchalen Gesamtscheiße einen radikalen queeren Feminismus entgegenzusetzen!
 
Gegen Nazis und Sexisten – fight the power fight the cis-tem!
 
Hier könnt ihr unseren Redebeitrag nachlesen:
 

Hallo an alle!

Wir sind alle heute hier, weil sich die gesellschaftliche Situation in den letzten Jahren in einem so drastischen Ausmaß verschlimmert hat, dass dies vor 10 Jahren nur wenige hätten erahnen können.

Ob der Anstieg rassistischer Hetze in den Medien, die schrittweise erfolgende Abschaffung des ohnehin schon dürftigen Asylrechts, die bedrohlichen Wahlerfolge teils faschistoider rechtspopulistischer Parteien fast überall in Europa, die rasante Zunahme repressiver Gesetze seitens der Regierung oder das Erstarken des Rechtsterrorismus,…

all diese Ereignisse brachen in den letzten Jahren wie eine Welle über unsere Köpfe herab und sie sind der Grund warum wir auch heute wieder, wie so viele Male in den letzten Jahren, hier gemeinsam stehen, um dem etwas entgegen zu setzen..

Denn gemeint sind wir alle!

Diese Entwicklungen richten sich gegen jede einzelne progressive emanzipatorische Errungenschaft welche in den letzten 50 Jahren von uns und unseren Vorstreiter*innen erkämpft wurden.

Die sogenannte Neue Rechte, möchte genau das, was die alte Rechte wollte: die Wiederherstellung und Stärkung überholter gesellschaftlicher Werte und Machtstrukturen, welche längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehören!

Sie stehen für die Verschärfung und Zementierung von Machtverhältnissen welche bis heute die Menschheit geißeln.

Daher ist es umso wichtiger, auch aus feministischer Perspektive Stellung zu beziehen. Es stehen sowohl die bereits erkämpften Fortschritte auf dem Spiel, als auch die Möglichkeit weitere emanzipatorische Fortschritte zu erstreiten.

Rechte Ideologen waren schon immer verachtend gegenüber Frauen* und Queers, schließlich versuchen sie ein System zu bewahren, in denen Frauen* nur eine untergeordnete, passive Rolle in der Gesellschaft einnehmen dürfen und in dem Menschen und ihre Identitäten und Bedürfnisse von der heteronormativen zweigeteilten Geschlächterlogik unterdrückt werden. Bei der Neuen Rechten ist dies nicht anders,.. auch wenn sie sich gerne den Anschein geben im Interesse von Frauen* zu handeln, ..wenn sie,..wie so oft in den letzten Jahren, jeden Übergriff von migrantisch gelesenen Männern auf deutsche Frauen* dankbar als Anlass für ihr rassistische Hetze aufgreifen.

Doch hierbei bedienen sie sich einer Logik, die alles andere als Frauen*rechten dienlich ist. Dieses Heraufbeschwören des immer gleichen Bildes vom fremden männlichen Täter und vom weiblichen weißen einheimischen Opfer zeigt, dass Frauen* hier nur als eine Art völkisches Eigentum gekennzeichnet werden, welches es vor dem Fremden zu bewahren gilt. Denn es wird ganz klar unterschieden zwischen der sexistischen Gewalt von „außen“ und derjenigen, welche von Weißen bzw. Deutschen begangen wird, …oft in den eigenen vier Wänden.

Tatsächlich machen auch die rechten Parteien, welche sich selbst oftmals gerne in der gesellschaftlichen Mitte sehen, selten einen Hehl aus ihrer Geisteshaltung. So war einer der ersten Amtshandlungen der FPÖ-ÖVP Regierung in Österreich die radikale Kürzung aller Fördermittel für Frauen*einrichtungen, unter ihnen auch Frauen*häuser und feministische Projekte. Die AfD scheint aufgrund einiger Verlautbarungen ihrerseits eine ähnliche Haltung aufzuweisen . Zudem wird immer wieder betont wie wichtig es ihnen ist die klassischen Geschlechterrollen wieder zu etablieren sowie das traditionelle Ehe- und Familienkonzept zu bewahren.

Kein Wunder das sich in diesem vor Sexismus triefenden Klima auch andere Antifeministische Gruppen wohl fühlen. Seien es Maskulinisten, für welche die bestehenden Verhältnisse einem Matriarchat gleichkommen, sogenannte Incels, eine Internet-Community vorwieglich aus jungen weißen Männern bestehend, welche glauben ein Anrecht auf den weiblichen Körper zu haben und offen zu Vergewaltigungen aufrufen oder zahlreiche weitere Akteur*innen…

Sie Alle ziehen letztlich an einem Strang und unsere Aufgabe ist es gemeinsam dagegen zu halten!

Deswegen sind wir als Antifaschist*innen heute hier!

Deswegen sind wir als Antirassist*innen heute hier!

Und deswegen stehen wir heute als Feminist*innen zusammen mit euch im lila Block,…

heute! am 8. März ! Und alle Tage!

Setzen wir den rechten Umtrieben ein Ende. Lasst uns solidarisch miteinander sein und uns zusammen schließen!

Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!

 

03.10.2019 || Offenes Basteltreffen für den lila Block

Zur Vorbereitung auf den lila Block auf der Demonstration Rechte Netzwerke bekämpfen – Im Staat und auf der Straße! laden wir euch zum offenen Basteltreffen in den Krähengarten ein.

Hier werden Schilder, Transpis und all der Kram gebastelt, der den feministischen Block verziert!

Kommt vorbei, gerne auch mit eigenen Ideen!

Donnerstag, 03.10.2019 // 15:00 Uhr // Krähengarten (Eberhardshofstraße, Nürnberg) // Facebook

12.10.2019 || Aufruf zum lila Block auf der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen“

 

Feministisch leben heißt kämpfen gegen Rechts

Die „Interventionistische Linke Nürnberg“ und „Auf der Suche – Anarchistische Gruppe Nürnberg“ rufen zum feministischen lila Block auf!

Am 12.10.2019 beteiligen wir uns an der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße! Für eine linke Offensive!“.
Wir rufen für die Demo zum queeren feministischen lila Block auf! Wir wollen der menschenverachtenden, rassistischen und autoritären Politik der europäischen Staaten etwas entgegensetzen! Wir wollen der zunehmenden Verfestigung antifeministischer und nationalistischer Diskurse in der Mehrheitsgesellschaft entschieden entgegentreten!

Wir verurteilen den gesamtgesellschaftlichen Rassismus und all jene Parteien und Institutionen, die in den letzten Jahrzehnten die neoliberale Wirtschaftspolitik und den autoritären Staat ausgebaut und gestärkt haben.
Eine solche politische Linie zeigt sich u.a. in der Kriminalisierung des Engagements gegen Rechte und ihre Strukturen, in Spar- und Kürzungspolitik, die bestehende soziale Ungleichheiten verfestigt, sowie in den Gesetzesverschärfungen, die die Macht und Herrschaft des Staates sichern und aktivistische Kämpfe schwächen sollen.
Diese Politik trägt eine Mitverantwortung für das Wiedererstarken der Rechten auf der Straße, in zivilgesellschaftlichen Strukturen, sowie in zahlreichen staatlichen Institutionen.

Es braucht eine feministische Kritik am Erstarken gesellschaftlicher, sowie staatlicher rechter Netzwerke: denn Antifeminismus ist neben Rassismus das grundlegende ideologische Moment rechter Weltanschauung und auch ein zentraler Mobilisierungsfaktor für die reaktionären Bewegungen in Deutschland als auch weltweit.
Dies zeigt sich international an wertkonservativen, homo- und transfeindlichen und sexistischen Aktionen: Hetze gegen die Homo-Ehe, Terrorisierung von Kliniken und Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, Hasskampagnen gegen feministische Netzaktivist*innen, Genderforscher*innen und Geflüchtete, sowie Menschen die sich mit ihnen solidarisieren und die rassistische Aufladung einer angeblichen Sorge um die Opfer geschlechtsspezifischer, sexualisierter Gewalt.

Unser Kampf richtet sich aber nicht nur gegen die reaktionären Bemühungen von rechts, sondern auch gegen ein Gesellschaftssystem und einen Staat, getragen durch die Politik etablierter Parteien, der jeglicher emanzipatorischer gesellschaftlicher Veränderung im Wege steht.

Spätestens seit den Morden des NSU, werden von Jahr zu Jahr faschistische Strukturen innerhalb staatlicher Institutionen entlarvt, obgleich sie auch nur schwerlich an die Oberfläche und somit in eine gesellschaftliche Auseinandersetzung dringen. Währenddessen werden Stück für Stück in allen Bundesländern die neuen Polizeiaufgabengesetze verabschiedet und die Repression gegen antifaschistische, feministische und antirassistische Bewegungen nimmt massiv zu.

In der ersten Hälfte dieses Jahres haben wir in Nürnberg in einer ganzen Reihe von Verfahren die massive Repression gegen linke Aktivist*innen erlebt. Eine politische Motivation der Prozesse wird deutlich, wenn wir uns anschauen was da verfolgt wird: Solidaritätsbekundung zur emanzipatorisch-kurdischen Bewegung, Seenotrettung, Abschiebeblockaden und -proteste, öffentliches Bereitstellen von Informationen, sowie das Durchführen von Schwangerschaftsabbrüchen, Waldbesetzungen – die Liste ist lang.
Diese Prozesse sind häufig wahnwitzig, wenn wir uns anschauen, welche Handlungen kriminalisiert werden: eben Seenotrettung oder das öffentliche Bereitstellen von Informationen über Schwangerschaftsabbrüche, Fähnchen der YPG/JPG zeigen, Papierflugzeuge über die Tore des BAMF schießen, Flyer an Passagiere eines Abschiebeflugzeuges verteilen.
In die Reihe der immer stärker werdenden Repression reiht sich der jüngste Fall des Sommers ein: ‚Die 3 von der Autobahn‘. Wir zeigen uns hiermit solidarisch mit den in Frankreich verhafteten, jungen Menschen aus Nürnberg und fordern eine sofortige Freilassung – ebenso zeigen wir uns solidarisch mit all den anderen von Repression betroffenen Menschen!

Unsere Antwort auf ihre Repression ist unsere Solidarität, und zwar weltweit!
Praktische Solidarität heißt Kämpfe verbinden, um als immer größer, stärker und radikaler werdende Masse eine wirkmächtige Kraft gegen herrschenden Rassismus, Neoliberalismus und Sexismus zu werden! Im gemeinsamen Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung können wir es schaffen, Gesellschaftsentwürfe voranzutreiben, die sich nicht an Interessen von Nation, Patriarchat und Kapital orientieren. Dann können wir es schaffen, Strukturen aufzubauen jenseits dieser Form der Demokratie, in der sich rechte Strukturen verfestigen und emanzipatorische zunehmend zerschlagen werden.

Unser feministischer Kampf ist intersektional und antifaschistisch. Er richtet sich gegen die Verfestigungen rassistischer, sexistischer sowie kapitalistischer Strukturen, die rechte Netzwerke in Staat und auf der Straße nicht bekämpfen, sondern sie stärken!

Schließt euch uns an und kommt zum lila Block!

Was bedeutet das Sternchen*? Zum einen soll es verdeutlichen, dass hinter Begriffen wie Frau* und Mann* äußerst differente Menschen und eine Vielzahl an (geschlechtlichen) Existenzweisen stehen. Zum anderen werden Frauen* und Männer* hierbei nicht als biologische Tatsachen, sondern als konstruierte – aber gleichzeitig wirkmächtige Kategorien verstanden. Dementsprechend wurde die Bezeichnung Frau* verwendet und ein Sternchen hinzugefügt, um die Vielfalt des Begriffes und die jeweiligen unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen zu ergänzen.

Die vorderen Reihen des Blocks sind FLINT*-Only.

FLINT* steht für Frauen*, Lesben, inter, non-binary und trans* Personen und ist eine Abkürzung, die nicht nur Frauen in feministische Arbeit und Feminismus inkludieren will, sondern kurz alle Personen, die vom Patriarchat unterdrückt werden.