27.10.2019 || Workshop: Selbstbehauptung und Selbstverteidigung – FLINT*-only

27.10.2019 // 14:00 Uhr // Projekt 31 (An den Rampen 31)

Teilnahme ab 16 Jahren. Eintritt frei.

In dem Workshop werden Strategien und Techniken zu Körpersprache, Stimme und einfachen Verteidigungstechniken vorgestellt. Im Rollenspiel und Gespräch üben wir Selbstbehauptung in typischen Alltagssituationen. Ziel ist es, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, um sich frühzeitig gegen Grenzüberschreitung, Beleidigung, sexistische Anmache und andere Formen der Gewalt im Alltag wehren zu können.

Wichtig ist: Wir machen keinen Kampfsport! Körperliche Fitness ist keine Voraussetzung! Alle FLINT (=Frauen, Lesben, Inter, Non-binary, Trans) Personen sind willkommen. Die Räume sind nicht barrierefrei. Am Besten in bequemer und warmer Alltagskleidung kommen.

Wir freuen uns über eine kurze Anmeldung unter aufdersuche@riseup.net oder über Facebook. Auch Kurzentschlossene sind willkommen.

Eindrücke vom lila Block auf der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße!“

 
Gemeinsam mit der Interventionistischen Linken Nürnberg haben wir zum Lila Block auf der Demonstration „Rechte Netzwerke bekämpfen – im Staat und auf der Straße! Für eine linke Offensive!“ aufgerufen.
 
Wir durften Teil eines solidarischen und ausdrucksstarken feministischen Blocks sein um unsere Inhalte auf die Straße zu transportieren. Da Frauen* und Queers von den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen besonders schlimm betroffen sind gilt es gerade jetzt, der patriarchalen Gesamtscheiße einen radikalen queeren Feminismus entgegenzusetzen!
 
Gegen Nazis und Sexisten – fight the power fight the cis-tem!
 
Hier könnt ihr unseren Redebeitrag nachlesen:
 

Hallo an alle!

Wir sind alle heute hier, weil sich die gesellschaftliche Situation in den letzten Jahren in einem so drastischen Ausmaß verschlimmert hat, dass dies vor 10 Jahren nur wenige hätten erahnen können.

Ob der Anstieg rassistischer Hetze in den Medien, die schrittweise erfolgende Abschaffung des ohnehin schon dürftigen Asylrechts, die bedrohlichen Wahlerfolge teils faschistoider rechtspopulistischer Parteien fast überall in Europa, die rasante Zunahme repressiver Gesetze seitens der Regierung oder das Erstarken des Rechtsterrorismus,…

all diese Ereignisse brachen in den letzten Jahren wie eine Welle über unsere Köpfe herab und sie sind der Grund warum wir auch heute wieder, wie so viele Male in den letzten Jahren, hier gemeinsam stehen, um dem etwas entgegen zu setzen..

Denn gemeint sind wir alle!

Diese Entwicklungen richten sich gegen jede einzelne progressive emanzipatorische Errungenschaft welche in den letzten 50 Jahren von uns und unseren Vorstreiter*innen erkämpft wurden.

Die sogenannte Neue Rechte, möchte genau das, was die alte Rechte wollte: die Wiederherstellung und Stärkung überholter gesellschaftlicher Werte und Machtstrukturen, welche längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehören!

Sie stehen für die Verschärfung und Zementierung von Machtverhältnissen welche bis heute die Menschheit geißeln.

Daher ist es umso wichtiger, auch aus feministischer Perspektive Stellung zu beziehen. Es stehen sowohl die bereits erkämpften Fortschritte auf dem Spiel, als auch die Möglichkeit weitere emanzipatorische Fortschritte zu erstreiten.

Rechte Ideologen waren schon immer verachtend gegenüber Frauen* und Queers, schließlich versuchen sie ein System zu bewahren, in denen Frauen* nur eine untergeordnete, passive Rolle in der Gesellschaft einnehmen dürfen und in dem Menschen und ihre Identitäten und Bedürfnisse von der heteronormativen zweigeteilten Geschlächterlogik unterdrückt werden. Bei der Neuen Rechten ist dies nicht anders,.. auch wenn sie sich gerne den Anschein geben im Interesse von Frauen* zu handeln, ..wenn sie,..wie so oft in den letzten Jahren, jeden Übergriff von migrantisch gelesenen Männern auf deutsche Frauen* dankbar als Anlass für ihr rassistische Hetze aufgreifen.

Doch hierbei bedienen sie sich einer Logik, die alles andere als Frauen*rechten dienlich ist. Dieses Heraufbeschwören des immer gleichen Bildes vom fremden männlichen Täter und vom weiblichen weißen einheimischen Opfer zeigt, dass Frauen* hier nur als eine Art völkisches Eigentum gekennzeichnet werden, welches es vor dem Fremden zu bewahren gilt. Denn es wird ganz klar unterschieden zwischen der sexistischen Gewalt von „außen“ und derjenigen, welche von Weißen bzw. Deutschen begangen wird, …oft in den eigenen vier Wänden.

Tatsächlich machen auch die rechten Parteien, welche sich selbst oftmals gerne in der gesellschaftlichen Mitte sehen, selten einen Hehl aus ihrer Geisteshaltung. So war einer der ersten Amtshandlungen der FPÖ-ÖVP Regierung in Österreich die radikale Kürzung aller Fördermittel für Frauen*einrichtungen, unter ihnen auch Frauen*häuser und feministische Projekte. Die AfD scheint aufgrund einiger Verlautbarungen ihrerseits eine ähnliche Haltung aufzuweisen . Zudem wird immer wieder betont wie wichtig es ihnen ist die klassischen Geschlechterrollen wieder zu etablieren sowie das traditionelle Ehe- und Familienkonzept zu bewahren.

Kein Wunder das sich in diesem vor Sexismus triefenden Klima auch andere Antifeministische Gruppen wohl fühlen. Seien es Maskulinisten, für welche die bestehenden Verhältnisse einem Matriarchat gleichkommen, sogenannte Incels, eine Internet-Community vorwieglich aus jungen weißen Männern bestehend, welche glauben ein Anrecht auf den weiblichen Körper zu haben und offen zu Vergewaltigungen aufrufen oder zahlreiche weitere Akteur*innen…

Sie Alle ziehen letztlich an einem Strang und unsere Aufgabe ist es gemeinsam dagegen zu halten!

Deswegen sind wir als Antifaschist*innen heute hier!

Deswegen sind wir als Antirassist*innen heute hier!

Und deswegen stehen wir heute als Feminist*innen zusammen mit euch im lila Block,…

heute! am 8. März ! Und alle Tage!

Setzen wir den rechten Umtrieben ein Ende. Lasst uns solidarisch miteinander sein und uns zusammen schließen!

Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!

 

Reclaim the Nights

Reclaim the night – lasst uns die Nacht zurückerobern!

Patriarchat macht kein Wochenende und Sexismus und Übergriffe im Nachtleben sind erschreckende Normalität.
Um darüber in Austausch zu kommen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, haben wir am Samstag dazu eingeladen, in der Nürnberger Innenstadt zusammen unterwegs zu sein und sich den öffentlichen Raum zu nehmen. Zur Einstimmung gab es vorher einen kleinen Selbstverteidigungsinput. Danke, an alle die dabei waren und gute Gespräche!

Gegen Macker und Sexisten – fight the power, fight the system!
Auf zum feministischen Streik 2020!

03.10.2019 || Offenes Basteltreffen für den lila Block

Zur Vorbereitung auf den lila Block auf der Demonstration Rechte Netzwerke bekämpfen – Im Staat und auf der Straße! laden wir euch zum offenen Basteltreffen in den Krähengarten ein.

Hier werden Schilder, Transpis und all der Kram gebastelt, der den feministischen Block verziert!

Kommt vorbei, gerne auch mit eigenen Ideen!

Donnerstag, 03.10.2019 // 15:00 Uhr // Krähengarten (Eberhardshofstraße, Nürnberg) // Facebook

Archiv: 07.04.2019 | Umsonstflohmarkt und offenes Kuchenbuffet im Projekt 31

Ein Umsonstflohmarkt ist schnell erklärt:
Wer Dinge übrig hat oder selbst nicht mehr gebrauchen kann, bringt sie an diesem Tag zum Flohmarkt, wo andere Menschen sie mitnehmen und gebrauchen können. Jede_r kann sich nach den eigenen Bedürfnissen nehmen, auch ohne selbst etwas mitgebracht zu haben. All das funktioniert ohne Geld oder Tausch und richtet sich nach dem, was die einzelnen Menschen geben wollen beziehungsweise was sie benötigen. Daher ist es auch selbsterklärend, dass die mitgebrachten Dinge funktionsfähig und für andere Menschen von Nutzen sein sollten. Wenn ihr also herumstöbern wollt oder selbst etwas übrig habt, kommt damit ab 14:00 zum Umsonstflohmarkt vorbei!

Der Umsonstflohmarkt will jedoch noch viel mehr sein als bloß ein Ort, an dem du deine verstaubten Schätze loswirst und neue entdeckst. Uns geht es auch um eine grundsätzliche Kritik an den vorherrschenden Maßstäben von Verwertbarkeit und Leistungszwang, die unsere Gesellschaft und unser aller Denken prägen. Unter der kapitalistischen Notwendigkeit eines allgegenwärtigen Strebens nach Profitmaximierung sowie der Logik, dass jede Leistung auch eine Gegenleistung bräuchte, werden die Bedürfnisse von Menschen und soziale und ökologische Anliegen mit Füße getreten. Wer bei diesem Ellbogenkampf hintenunter fällt– wer sich immer wieder um eine Arbeit bemüht, aber keine bekommt oder gekündigt wird; wer das Pech hat, trotz mehrerer Jobs nicht genügend Geld zu verdienen um über die Runden zu kommen; oder aber, wer zu selbstbewusst gegen den Zwang zur Lohnarbeit aufbegehrt und sanktioniert wird – so jemand ist nach vorherrschender Meinung selbst schuld an seiner Misere.
Dabei ist offensichtlich, dass Armut und soziale Ungleichheit nicht nur Konsequenzen, sondern maßgebliche Voraussetzung für das Funktionieren eines Systems sind, das auf solche Klassenunterschieden aufbaut – ebenso wie es sich auch der Mechanismen Rassismus und Sexismus bedient, um Menschen für noch weniger Lohn noch hemmungsloser ausbeuten zu können.

Durch das Herstellen eines sozialen Raumes wie dem Umsonstflohmarkt, in dem frei nach den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten genommen und gegeben wird, wollen wir kapitalistische Strukturen grundlegend infrage und ihnen eine selbstbestimmte Alternative entgegen stellen. Daher soll auf lange Perspektive nicht bei der bloßen Nutzung einer Umsonstökonomie stehen geblieben werden, sondern wir wollen auch eigene Ansätze eines solidarischen, wirklich gleichberechtigten Miteinanders entwickeln. Vernetzung, Austausch und einander bei Kaffee und Kuchen als Nachbar_innen kennenlernen, können den Anfang bilden, um Vereinzelung und Isoliertheit zu durchbrechen.

Alles für alle – und zwar umsonst!

Archiv: Rückblick auf die Tage gegen Repression

Die Tage gegen Repression vom 11. bis 13. Mai sind nun schon wieder über einen Monat her und wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Referent*innen und Besucher*innen für den interessanten Input, die spannenden Diskussionen und die angenehme, solidarische Atmosphäre bedanken, die das Wochenende geprägt haben und trotz des unschönen Themas Mut gemacht und Energie für weitere Kämpfe gespendet haben.
Da jede*r sicherlich eigene Highlights hat und etwas anderes aus dem Wochenende zieht, wollen wir hier nur einen groben Überblick über das geben, was gelaufen ist, und eine kleine Einschätzung als organisierende Gruppe abgeben. Einige der Vorträge haben wir außerdem als Audios aufgenommen und unten im Artikel eingefügt.

Los ging alles am Freitag Abend mit dem Vortrag der Aktivistin, die im November 2016 die menschenverachtende AfD-Rassistin und Antifeministin Beatrix von Storch mit einer Torte bewarf. Weil die Aktivistin sich weigerte, die verhängte Geldstrafe zu zahlen, musste sie für zwei Wochen in den Knast. Über ihre Zeit hinter Gittern erzählte sie uns in einem persönlichen Erfahrungsbericht, angereichert mit politischen Hintergrundinformationen und Bewertungen, die am Ende entsprechend in der Forderung des gesamten Vortrags gipfelten: „Knäste abschaffen!“

Der Samstag begann mit einem veganen Brunch. Nachdem eine Autopanne die Ankunft der Genoss*innen vom Anarchist Black Cross Dresden verzögerte, verschob sich das ganze Programm um 1-2 Stunden nach hinten. So war jedoch genügend Zeit, bei Sonnenschein im Hof des Projekt 31 zu sitzen und sich in Gesprächen mit den anderen Besucher*innen auszutauschen. Die Zeit wurde auch von vielen genutzt, um Postkarten an Menschen zu schreiben, die gerade hinter Gittern sitzen. Dazu gab es einen kurzen Inputvortrag über das Wie und die Notwendigkeit davon, Inhaftierten zu schreiben.

Der Vortrag „Knast als Lebensrealität“ vom Anarchist Black Cross‘ aus Dresden vermochte den Zuhörer*innen am Nachmittag dann sehr verständlich und eindrücklich die Irrsinnigkeit des Knastsystems zu vermitteln. Es ging zudem um den Zweck, den diese besondere Form der Strafe zur Aufrechterhaltung von Staat und Kapitalismus hat. Die Vortragenden machten an dieser Stelle jedoch keinen Cut, sondern gaben anhand persönlicher Erfahrungen Tipps zu einem anderen, gemeinschaftlichen Umgang mit Konflikten, der sich anstatt institutionalisierter Rachegelüste immer an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert und die gesellschaftlichen Dimensionen von Gewalt maßgeblich mit einbezieht. Genannt seien hier insbesondere die aus dem englischsprachigen Raum stammenden Konzepte von Community Accountability und Transformative Justice, mit denen eine nähere Auseinandersetzung sehr lohnend ist.
So wurden die Zuhörerer*innen am Ende mit konkreten Ideen für einen konstruktiveren, lösungsorientierten Umgang mit Konflikten entlassen, der hoffentlich noch weitere Verbreitung auch über unsere Kreise hinaus finden wird.

Im Anschluss daran veranstalteten zwei Genossen der Rote-Hilfe-Ortsgruppe Nürnberg einen Workshop zum Umgang mit Repressionsbehörden. Dabei wurde dem Publikum der Inhalt des „Was tun wenn‘s brennt“-Klassikers ausführlicher und noch mehr in die Tiefe gehend auseinandergesetzt und es gab ausreichend Raum für Nachfragen und Diskussionen zu diesem Thema.

Der Tag schloss schließlich mit einer Lesung aus dem Ratgeber „Wege durch den Knast“. In gemütlicher Atmosphäre lauschten wir einem Referenten aus dem Redaktionskollektiv, der einzelne exemplarische Passagen vorstellte und Anekdoten rund um die Entstehungsgeschichte und Veröffentlichung erzählte. Es ging jedoch auch um die wachsende Zensur dieses ausführlichen, sehr hilfreichen Ratgebers für Inhaftierte, deren Freund*innen und Angehörige. Für die kommende Ausgabe wünschen wir den Genoss*innen aus der Wege-durch-den-Knast-Redaktion deshalb weiterhin viel Kraft und Erfolg. Wir hoffen, dass ihr Buch auch in Zukunft die Menschen hinter den Knastmauern erreichen wird und ihnen Tipps gibt, wie ein widerständiges Dasein im Kampf um Selbstbestimmung gegen die enorme Unterdrückung im Knast möglich sein kann.

Der Sonntag als letzter Tag war geprägt von noch praktischeren Inhalten: Zunächst referierte die Rote-Hilfe-Ortsgruppe noch einmal, diesmal über die Möglichkeiten, wie Aktivist*innen sich vor Gericht verhalten können, ohne Genoss*innen oder politische Ideale zu verraten. Dabei wurden für viele Zuhörerer*innen bestehende Unklarheiten zu rechtlichen Fragen bezüglich Justizverfahren aufgeklärt.

Beendet wurde das Wochenende schließlich mit einer Initiative für die Gründung einer Soligruppe der Gefangenengewerkschaft in Nürnberg, welcher Unterstützung „von außen nach innen“ für Inhaftierte geben könnte. Zwei Genossen von der basisdemokratischen GG/BO (Gefangenengewerkschaft/ Bundesweite Organisation) waren das ganze Wochenende über da und gaben nun an diesem letzten Themenpunkt praktische Tipps, wie der Aufbau einer Gewerkschaft hinter und über die Mauern des Knastes hinweg auch gegen den erwartbaren Widerstand der Gefängnisautoritäten gelingen kann.

Ein Konzept, das wir zukünftig öfter bei der Veranstaltung von Vorträgen realisieren möchten, war und ist, dass es während des Wochenendes durchgehend das Angebot von Kinderbetreuung gab. Dies gab auch Eltern die Möglichkeit, an allen Veranstaltungen teilzunehmen. Außerdem ist der belebende, erfrischende Effekt, den das Zusammenkommen von Menschen jeden Alters bei solchen politischen Veranstaltungen – gerade in Angesicht des ernüchternden Themas Repression – auf die Gemüter hat, nicht zu unterschätzen.

Die Teilnehmer*innenzahlen variierten bei den verschiedenen Veranstaltungen zwischen 15 und 25 Besucher*innen. Gemessen an der Unbeliebtheit des Themas, das von vielen aktiven Leuten doch eher gemieden wird, ist dies Zahl nicht ungewöhnlich. Allerdings hätte sie sicherlich noch gesteigert werden können, wenn wir das Wochenende früher und intensiver beworben hätten.
Insgesamt sind wir als veranstaltende Gruppe jedoch sehr zufrieden mit dem Verlauf der Tage gegen Repression. Ausgangspunkt dafür, sie zu organisieren, war zunächst unser eigenes Bedürfnis gewesen, uns zu diesem Themenkomplex zu bilden, selbst zu befähigen und die von Repression betroffenen Personen aus unserem direkten Umfeld besser unterstützen zu können. Das Gefühl, bezüglich Knast und Einsperrung gewissermaßen einen blinden Fleck zu haben, ließ sich durch die Veranstaltungen erfolgreich auflösen. Wir haben viel gelernt, uns ausgetauscht und vernetzt.

Nun gilt es, weiter gegen die Repression zu kämpfen, die gerade emanzipatorische Bewegungen betrifft, sowie Menschen, die „am Rande der Gesellschaft“ stehen oder der Logik von Staat, Rassismus und Kapitalismus widersprechen. Gerade in Nürnberg gilt es derzeit noch immer, die vielen angeklagten Protestierenden nach dem 31.Mai 2017 zu unterstützen, deren Prozesse sich sicherlich noch eine ganze Zeit lang hinziehen werden. Sie alle verdienen unsere Solidarität, egal ob sie unserem direkten Umfeld entstammen oder nicht, politisch aktiv sind oder im Knast als sogenannte „soziale Gefangene“ geführt werden würden. Jedoch sei an dieser Stelle auch explizit noch einmal die FdA-Kampagne Ausbruch, Aufbruch, Anarchie – Freiheit für Jan und alle anderen! beworben, die den genannten anarchistischen Genossen genauso wie alle anderen Angeklagten nach dem 31.Mai unterstützen will und überregional Solidarisierung mit von Repressionen Betroffenen schaffen möchte.

Als Anarchist*innen lehnen wir jede Form der Einsperrung, Unterdrückung von und Kontrolle über Lebewesen ab. Das gilt letztlich auch für alle Menschen. Wir müssen andere Formen und Wege finden, Konflikte beizulegen, denn der Staat löst sie gewiss nicht – seine „Lösungen“ bestehen darin, unliebsame Bewegungen zu kriminalisieren, Gewalt produzierende Gegensätze zu verschärfen und Menschen, die in der kapitalistischen Ordnung keinen Platz finden, wegzusperren.
Wenn wir sein Netzwerk von Herrschaft und Unterdrückung auflösen wollen, dürfen wir dabei nicht in ähnliche repressive Mechanismen verfallen, wie sie einem Staat zu eigen sind. Lasst uns das bei unserer täglichen politischen Arbeit niemals vergessen.

Hier die Audios der Vorträge:

Buchvorstellung: Wege durch den Knast

Anarchist Black Cross Dresden: Knast als Lebensrealität
Knäste abschaffen: Erzählung einer Tortenwerferin (folgt noch)
Rote Hilfe OG Nürnberg: Was tun vor Gericht? (folgt noch)

Archiv: 11.-13. Mai | Tage gegen Repression

Gefängnisse, Einsperrung und Unterdrückung gibt es schon so lange, wie Menschen über Menschen herrschen. Derzeit erleben wir jedoch ein Ausmaß an Verfolgung durch staatliche Organe, welches (zumindest in der jüngeren Vergangenheit) beispiellos ist. Einhergehend mit dem Rechtsruck und dem Diskurs um Sicherheit werden massive Gesetzesverschärfungen durchgepeitscht. Egal ob §§113/114 StGB oder das Polizeiaufgabengesetz (PAG) – widerständige Positionen sollen kriminalisiert, die Kompetenzen bei der Verfolgung ausgeweitet und das Strafmaß erhöht werden. Selbst bei Nichtigkeiten drohen inzwischen Haftstrafen.
Repression hat viele Gesichter
Dass Anquatschversuche, Drohungen, strafrechtliche Verfolgung und Knastaufenthalte nicht ohne spürbare Folgen für uns alle bleiben, ist nicht verwunderlich. Repression ist nicht nur die Androhung einer juristischen Verfolgung, sondern hat Auswirkungen auf unsere Psyche, kann uns im schlimmsten Fall lähmen und handlungsunfähig machen – das zumindest ist beabsichtigt. Doch wir fügen uns dem nicht! Wir sind solidarisch und wehren uns kollektiv, wir informieren uns, diskutieren und finden Möglichkeiten des Umgangs und des Widerstandes.
Höchste Zeit also, uns umfassend mit dem Thema auseinanderzusetzen! Zu diesem Zweck finden vom 11. – 13

Archiv: Interview zur anarcha-feministischen Veranstaltungsreihe

Hier könnt ihr in ein Interview reinhören, das die Leute von Stoffwechsel bei Radio Z mit uns geführt haben: